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Missbrauchsbetroffenen haben die Kardinäle aufgefordert, einen Papst zu wählen, "der Maßnahmen gegen Missbrauch ergreift". Er müsse sich für Gerechtigkeit entscheiden.
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<p class="paragraph article__item">Das internationale Netzwerk von Missbrauchsbetroffenen Ending Clergy Abuse (ECA) hat vom nächsten Papst eine Aufnahme einer&nbsp;"Null-Toleranz-Politik für sexuellen Missbrauch" in das Kirchenrecht gefordert.&nbsp;"Dies solle "Jahrzehnte des Ausweichens, der Geheimhaltung und des institutionellen Verrats" beenden, schreiben sie in einem offenen Brief an die Kardinäle, die derzeit in Rom die Papstwahl vorbereiten.&nbsp;"Der nächste Papst muss sich für Gerechtigkeit statt für den Schutz der Institution entscheiden, sonst wird ihm die Geschichte nicht verzeihen", sagte Evelyn Korkmaz, Mitbegründerin von ECA.
</p> <div class="iqdcontainer" data-placement="pos_marg_right_1" data-device="desktop"></div> <div class="iqdcontainer" data-placement="pos_2" data-device="mobile"></div> <p class="paragraph article__item">Das Netzwerk forderte die Kardinäle auf, einen Papst zu wählen, "der sofortige und entschlossene Maßnahmen ergreift und die Integrität der Kirche wiederherstellt". Konkret fordert es die verpflichtende Laisierung von Klerikern, die als Missbrauchstäter verurteilt wurden. Zudem setzt das Netzwerk sich ein für eine verpflichtende und ausnahmslose Meldung von Missbrauchsfällen an zivile Behörden. Außerdem will ECA weltweit "betroffenenzentrierte Protokolle, die kulturell und sprachlich angemessen sind" und unabhängige Rechenschaftsmechanismen, die nicht von Diözesanbehörden kontrolliert werden.
</p> <h2 class="article__subheading article__item ">Kritik an umstrittenen Kardinälen</h2> <p class="paragraph article__item">Derweil haben Missbrauchsbetroffene die Anwesenheit von durch Strafverfahren belasteten Kardinälen im Vorkonklave im Vatikan kritisiert. Der Sprecher der Initiative "Eckiger Tisch", Matthias Katsch, forderte in einer Mitteilung transparente und weltweit einheitliche Verfahren und Regelungen für den Umgang mit klerikalen Missbrauchstätern und Vertuschern, die auch nach dem Tod eines Papstes sicher angewandt würden.
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<p class="paragraph article__item">Konkret kritisierte Katsch, dass der wegen Betrugs verurteilte Italiener Giovanni Becciu ebenso in Rom anwesend sei wie Limas ehemaliger Bischof Luis Cipriani, der selbst wegen <span class="rtr-schema-org" itemscope itemtype="http://schema.org/Thing"><a class="rtr-entity" href="https://www.zeit.de/thema/missbrauch">Missbrauchs</a></span> an einem Minderjährigen angezeigt worden war, und der ehemalige Erzbischof von Los Angeles, Roger Mahony, der wegen Vertuschung sein damaliges Amt nicht mehr ausüben durfte. Alle drei seien "offenbar der Ansicht, dass sie nach dem Tod des Papstes sich nun wieder öffentlich zeigen und ihre Funktionen ausüben können", sagte Katsch.
</p> <p class="paragraph article__item">Am Konklave selbst teilnehmen kann keiner der drei Genannten. Becciu, der noch nicht rechtskräftig verurteilt ist, hatte bereits am Dienstag erklärt, auf sein Wahlrecht zu verzichten. Cipriani und Mahony haben die Altersgrenze für Wahlberechtigte von 80 Jahren bereits überschritten. Zudem ist Cipriani seit 2020 und Mahony bereits seit 2011 nicht mehr im Amt.
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